Stärker als das Coronavirus ist die Angst davor
Bei all den Meldungen über das Coronavirus, die uns in den letzten Tagen und Wochen erreicht haben, geht es überwiegend um die Krankheit selbst und ihre Verbreitung.
Hier möchte ich aber auf die Angst, den Stress und die Unsicherheit eingehen, die uns in dieser Zeit beschäftigt.
Wir haben alle möglichen Unterlagen über das Händewaschen, die Verhaltensregeln beim Umgang mit Mitmenschen verinnerlicht. Wir haben von Menschen mit geschwächtem Immunsystem gehört, von älteren Menschen und von jungen Menschen, die mit der Verbreitung dieses Virus super vorsichtig sein sollen.
Aber was ist mit unserer Angst und der Ungewissheit? Was ist mit Menschen mit Depressionen und Angstzuständen?
Sollten wir jeden Tag die Nachrichten lesen und nach weiteren Anzeichen von Sorge und Besorgnis Ausschau halten? Somit schüren wir unsere Unsicherheit nur selbst. Oder sollten wir einfach nur tief durchatmen, die uns gegebenen Richtlinien befolgen und alles loslassen? Das ist natürlich leichter gesagt als getan.
Mit den folgenden Tipps möchte ich dir helfen, mit der emotionalen Seite umzugehen, die mit den Ängsten um das Coronavirus einhergeht:
Die Angst
Es ist normal, dass sich bei etwas Negativem, das man nicht sehen oder greifen kann, Angst breit macht. Ganz besonders dann, wenn man ein geschwächtes Immunsystem hat oder älter ist.
Auch wenn ich sage, dass Angst normal ist, bedeutet das nicht, dass du in dieser Angst versinken sollst. Du sollst lernen diese Angst zu minimieren und damit umzugehen.
Eine Lösung könnte darin bestehen, weniger über Corona zu sprechen, da es dir Angst macht. Deine Ängste nehmen zu, je mehr du über Dinge nachdenkst, die passieren könnten, die aber noch nicht passiert sind und vielleicht auch nie eintreffen.
Wenn du dich ängstlich fühlst, schreibe eine Liste mit Dingen, die dir Sorgen bereiten und Dingen, die dir Sicherheit geben. Du hast Angst, dich anzustecken? Wasche regelmäßig deine Hände, vermeide es, deine Augen, Nase oder Mund mit ungewaschenen Händen zu berühren, achte darauf, dass du in ein Taschentuch oder die Armbeuge hustest oder niest und wirf dieses Taschentuch dann sofort weg. All diese Dinge solltest du aufschreiben, wenn du dich ängstlich fühlst, damit du deine Checkliste durchlesen kannst, wenn Angst aufsteigt.
Die Medien
Die Vergangenheit zeigt, dass wir Menschen bei einer Katastrophe dazu neigen, uns mit möglichst vielen Informationen über das Geschehene zu versorgen. Dafür werden TV, Radio und das Internet beansprucht, um so wenig wie möglich zu verpassen. Damit graben wir uns aber immer tiefer zur Quelle der Angst. Die Menge der Informationen vervielfacht unsere Angst.
Reduziere daher den Konsum dieser Medien, die dich nur noch mehr herunterziehen! Information ist gut – zu viel Informationen lassen deine Angst und deinen Stress unnötig wachsen.
Deine Freunde
Wenn du dich mit Leuten umgibst, die ständig über das Coronavirus sprechen, solltest du diese Kontakte vermeiden. Zu viele Menschen lieben es, sich in Chaos und Drama zu verstricken. Sie suchen überall nach den neuesten Geschichten. Was in China alles passiert ist, wie schlecht es den Menschen in Italien geht und was alles passieren kann. Diese Geschichten verstärken deine Angst nur noch mehr und kann auf Dauer zu einer Depression führen.
Fange stattdessen an nur mit einem kleinen Kreis guter Freunde darüber zu sprechen. Vermeide Gespräche mit all den Bekannten und Nachbarn, die sich mit ihrem „Wissen“ nur wichtig machen wollen.
Dein Gehirn
Das mächtigste Organ unseres Körpers ist unser Gehirn. Es ist aber auch das anfälligste und lässt sich leicht beeinflussen. Alleine äußere Einflüsse können dein Denken lenken.
Es ist egal für dich, wieviel Klopapier oder Nudeln andere kaufen, es ist egal für dich, wie leer die Regale im Supermarkt sind. Lasse dich davon nicht beeinflussen.
Kaufe am besten sehr früh oder spät am Abend ein. Somit schaffst du dir ein einigermaßen normales Feeling. Du solltest sowieso Menschenmengen vermeiden.
Setze dich also mit deiner Angst auseinander, schreibe darüber und atme dann tief durch. Minimiere Gespräche über das Thema, minimiere den gezielten Medienkonsum, um Neuheiten über dieses Thema zu erhalten.
Du persönlich kannst nicht mehr tun, als die medizinischen und gesetzlichen Richtlinien einzuhalten. Damit schützt du dich und deine Mitmenschen.
Bleib Zuhause und bleib gesund!

Hinterlasse einen Kommentar